Prioritäten im Frühherbst

Den Frühherbst als Reset nutzen: Krankheiten entfernen, Bodenleben füttern und Struktur vor dem Winter setzen. Dieses Playbook ergänzt Timing, exakte Tiefen und Artenwahl für maximalen Frühjahrs‑Payoff.

1) Anker tief wässern

Warum jetzt: Verholzende Pflanzen treiben in kühlem Boden Wurzeln. Feuchte 20–25 cm tief „banken“ reduziert Winter‑Austrocknung.

  • So geht’s: Langsamer Rinnsal/Perlschlauch 45–90 Minuten am Traufbereich; Sandböden kürzer, dafür häufiger.
  • Zielpflanzen: Junge Bäume (< 5 Jahre), immergrüne Laubgehölze (Buxus, Ilex), neue Hecken, Spätsommer‑Pflanzungen.

2) Hygiene & Ausputzen

Infektionsherde jetzt entfernen senkt das Inokulum im Frühjahr.

  • Blätter mit Mehltau/Schwarzfleck entfernen; in Säcke, nicht kompostieren.
  • Ausputzen für letzten Blühsprung (Salvia, Einjährige); Samenstände von Echinacea/Gräsern für Vögel stehen lassen.

3) Boden füttern (No‑Dig)

2–3 cm Fertigkompost oder geschreddertes Laub obenauf – Regenwürmer übernehmen. Bei Mineraldefizit laut Bodenanalyse 1 Tasse/m² Gesteinsmehl oder Biochar ergänzen.

4) Mulch erneuern

5–7 cm Decke, 5 cm von Stängeln abrücken. Feines Laub im Beet, grobe Chips auf Wegen. Mulch puffert Temperatursprünge und dämpft Spätunkräuter.

5) Kaltzeit‑Kulturen aussäen

  • Direktsaat: Spinat, Rucola, Radies im 10–14 Tage‑Takt.
  • Setzlinge: Grünkohl, Brokkoli, Mangold unter Vlies für längeres Erntefenster.

6) Bonus: Staudenpflege

  • Dicht stehende Taglilien/Hosta/Iris teilen (Fächer auf 15 cm einkürzen).
  • Topfstauden, die erst im Frühjahr ausgepflanzt werden, „einschlagen“.

7) Dokumentieren & planen

Schädlings‑Hotspots, Top‑Sorten und Blühlücken notieren. Rotation entwerfen, solange das Layout präsent ist.

Kleine, präzise Schritte jetzt machen den Frühling messbar leichter.